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Ein tiefer Brunnen im Keller des Elternhauses. Ein Brunnen, den die Erzählfigur dieser Geschichte, wie sie behauptet, im Alter von elf Jahren selbst gegraben hat. Ein Brunnen, in den sie als Teenager den Vater hinabstieß und jahrzehntelang gefangen hielt. Im Plauderton, mit Lakonie und Leichtigkeit wird diese Familiengeschichte erzählt, parallel zu den Geschehnissen im Haus. Vom herrschsüchtigen Vater, vom Trinken der Mutter, den Lebenswegen der Schwestern und dem eigenen. Aber können wir dem Erzählten überhaupt Glauben schenken?
Sylvia Wage, 1974 geboren in Zwickau, gelebt in Dresden, gestrandet in Berlin. Tätig in der Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Pharma und Biotech. Veranstaltet Lesungen, Lesekreise und Autorentreffpunkte, administriert das literarische Blognetzwerk Wababbel und ist Mitglied im Berliner Literaturlabel zuckerstudio waldbrunn. Sylvia Wage ist Bonner Literaturpreis-Trägerin 2016.
Produktdetails
- Verlag: Eichborn
- Artikelnr. des Verlages: 0140
- 1. Aufl. 2023
- Seitenzahl: 174
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- Erscheinungstermin: 31. März 2023
- Deutsch
- Abmessung: 183mm x 126mm x 17mm
- Gewicht: 176g
- ISBN-13: 9783847901402
- ISBN-10: 3847901400
- Artikelnr.: 66267797
Herstellerkennzeichnung
Eichborn Verlag
Schanzenstraße 6-20
51063 Köln
telefonmarketing@luebbe.de
"Eine Geschichte, wie sie im 18. Jahrhundert die Brüder Grimm für ihre Sammlung zusammentrugen. Sylvia Wage zeigt eindrücklich, dass mit ähnlichen Methoden auch heutzutage noch Literatur entstehen kann." Katharina Granzin, taz "Brillant erzählt die Autorin in einer 'Tour de Force' von dieser Auslotung menschlicher Abgründe, für die man als Leser starke Nerven benötigt und die man mit ständig anwachsendem Schaudern verfolgt." Manfred Hitzeroth, Oberhessische Presse "Klug und erstklassig erzählt." Marisa Gold, Freundin "Dieser finstere Debütroman überzeugt mit einem mitreißenden und dabei absolut unzuverlässigen Erzählstrom." Büchermagazin "Sylvia Wages Roman GRUND ist ein Glanzstück, klug konzipiert und sprachlich absolut top." booknerds.de "Sylvia Wages Debütroman hat das Zeug, ein großer Erfolg zu werden." Stefan Härtel, Lesart
Die Erzählfigur, deren Geschlecht nicht eindeutig verraten wird, erzählt, dass sie im Alter von elf Jahren ihren Vater in einen Brunnen gestoßen und danach Jahrzehnte lang bis zu seinem Tod gefangen gehalten hat. Die Stimme erzählt ihre und die Geschichte ihrer Familie, deutet …
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Die Erzählfigur, deren Geschlecht nicht eindeutig verraten wird, erzählt, dass sie im Alter von elf Jahren ihren Vater in einen Brunnen gestoßen und danach Jahrzehnte lang bis zu seinem Tod gefangen gehalten hat. Die Stimme erzählt ihre und die Geschichte ihrer Familie, deutet an und führt aus, vor allem aber lügt sie oft.
„Und das war natürlich wieder eine Lüge. Ich lüge andauernd, aber das brauchen gute Geschichten: Lügen und Hoffnungslosigkeit.“ (Seite 10)
Schon der erste Satz verrät, dass der Vater tot ist. Darauf baut die Story auf, die die Gegenwart und die Vergangenheit beleuchtet. Die Stimme ist ein listiger Erzähler; obwohl sie mich immer wieder darauf hinweist, dass sie oft lügt, falle ich wenige Seiten später darauf rein, wenn sie das Gegenteil behauptet. Oft vergesse ich die Warnung auch und gehe völlig in der Erzählung auf. Die Autorin spielt mit mir, wiegt mich in Sicherheit, um dann Wahres gegen Lügen und kurz darauf die Lügen erneut gegen die Wahrheit auszutauschen. Ich habe versucht, das Geschlecht der Erzählfigur herauszufinden und war mir oft ziemlich sicher, es richtig geraten zu haben. Trotzdem ergab rückblickend einiges keinen Sinn und mir blieben bis zuletzt Zweifel, ob ich richtig liege.
Ein wunderbares Verwirrspiel, eingebettet in eine dramatische Geschichte, die wie nebenbei erzählt und nicht unnötig aufgebauscht wird, was aber umso mehr zur Spannung beiträgt. Bücher, die mich total im Dunklen tappen lassen, mich an der Nase rumführen und trotzdem so begeistern, sind selten, aber umso schöner ist es, wenn ich ein solches Exemplar finde. Ich wurde bestens unterhalten, vergebe 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
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